Noch bevor der Film in allen großen Märkten angelaufen ist, zeichnet sich für Disneys „Zootopia 2“ bereits ein Erfolg historischen Ausmaßes ab. Während der japanische Kinostart erst für diesen Freitag, den 5. Dezember, angesetzt ist, hat der Animationsfilm global bereits für Furore gesorgt und festigt Disneys Stellung im Bereich der Familienunterhaltung eindrucksvoll. Doch neben den nackten Zahlen sorgt vor allem eine kuriose Besetzungsentscheidung für die japanische Synchronfassung für Aufsehen.
Ein historisches Einspielergebnis
Bereits das erste verlängerte Wochenende bescherte dem Film Einnahmen von 556 Millionen US-Dollar weltweit. Interessant ist hierbei die geografische Verteilung der Umsätze: Der chinesische Markt trug mit über 200 Millionen Dollar den Löwenanteil bei und überflügelte damit sogar das US-Ergebnis, das mit 156 Millionen Dollar dennoch sehr solide ausfiel.
Diese Zahlen katapultieren „Zootopia 2“ auf Platz vier der erfolgreichsten weltweiten Kinostarts aller Zeiten. Der Film befindet sich damit in illustrer Gesellschaft und muss sich lediglich den Marvel-Blockbustern „Avengers: Endgame“, „Avengers: Infinity War“ und „Spider-Man: No Way Home“ geschlagen geben. Für Disney ist dieser massive Erfolg genau der Befreiungsschlag, den das Studio benötigt hat.
Prominente Stimme im japanischen Synchronstudio
Während in früheren Zeiten meist professionelle Synchronsprecher die Charaktere in Animationsfilmen zum Leben erweckten, setzen Studios heute weltweit vermehrt auf große Namen, um Zugkraft zu generieren. Dies gilt nicht nur für Hollywood, sondern auch für internationale Lokalisierungen. Für die japanische Fassung von „Zootopia 2“ gelang den Verantwortlichen ein echter Besetzungscoup, der vor allem in der Gaming-Szene für Gesprächsstoff sorgt.
Der legendäre Spieleentwickler Hideo Kojima, Schöpfer der „Metal Gear“-Reihe und von „Death Stranding“, leiht dem Charakter Paul Moledebrandt seine Stimme. Dabei handelt es sich um jenen kurzsichtigen Maulwurf, der im englischen Original von Josh Gad gesprochen wird. Die Parallelen zwischen Gad und Kojima mögen auf den ersten Blick gering erscheinen, doch zumindest die markante rechteckige Brille des animierten Maulwurfs scheint ein verbindendes optisches Element zu sein. Dass ausgerechnet der für seine komplexen und oft düsteren Videospiele bekannte Kojima nun einen bürokratischen Maulwurf bei der Polizei spricht, beweist durchaus Humor seitens der Casting-Direktoren.
Die Erweiterung der tierischen Welt
Inhaltlich knüpft der Film an die Erfolgsformel des Vorgängers an, erweitert jedoch das Spektrum der Konflikte. Nachdem im ersten Teil die Spannungen zwischen Raub- und Beutetieren im Fokus standen, müssen sich die Detectives Judy Hopps und Nick Wilde nun mit der Integration von Reptilien auseinandersetzen. Ein mysteriöses Reptil stellt die Metropole auf den Kopf, was das Duo dazu zwingt, in völlig neue Stadtteile vorzudringen und undercover zu ermitteln.
Doch die Macher scheinen bereits weiterzudenken. Eine Szene im Abspann deutet unmissverständlich darauf hin, wohin die Reise in einem potenziellen dritten Teil gehen könnte: Eine einzelne, überdimensionale Feder schwebt herab – ein klares Indiz für die Einführung von Vögeln in das Franchise.
Jared Bush äußerte sich gegenüber der Presse vielsagend zu dieser Szene. Er betonte, dass es in der Welt von „Zootopia“ noch unzählige Geschichten zu erzählen gäbe und man hoffe, das Publikum mit diesem Hinweis auf kommende Mysterien neugierig zu machen. Produzentin Yvett Merino ergänzte, dass Zootopia schon immer nur als ein Gebiet auf einem viel größeren Kontinent konzipiert war. Angesichts der Tatsache, dass neben Vögeln auch Fische, Insekten oder domestizierte Haustiere bisher kaum eine Rolle spielten, bietet das Universum noch genügend Stoff für eine umfangreiche Filmreihe.